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DS-CD ROM 2 1993 August
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dietger.exe
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DIETGER.DOK
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Text File
|
1992-11-18
|
55KB
|
1,150 lines
------------------------------------------------------------------
DIETGER.DOK
Benutzungsanleitung zu dem Komprimierungsprogramm
DIET 1.44
von Teddy Matsumoto, Japan
Copyright (der Anleitung) 1992 by
Axel Orth
Postfach 10 01 47
W-5900 Siegen
Mitglied der DS - Deutschsprachige Shareware
Alle Rechte (an der Anleitung) vorbehalten
------------------------------------------------------------------
Version 1.44 (Juni/Juli 1992)
Ich erhalte immer wieder mal Anfragen von registrierten Anwen-
dern meines Sharewareprogramms "ArcEdit" (welches u.a. auch DIET
unterstützt). Diese Anwender zeigen großes Interesse an DIET und
seinen Fähigkeiten, kommen aber mit der englischen Originaldoku-
mentation nicht so ganz zurecht und fragen mich nach bestimmten
Parametern und Verfahrensweisen. Da ich DIET für ein gelungenes
und leistungsfähiges Programm halte, habe ich mich entschlossen,
eine deutsche DIET-Anleitung zu schreiben und allen interessierten
Anwendern zur Verfügung zu stellen.
Im Prinzip können Sie die Datei natürlich in einen Textlister
laden, wie etwa den mitgelieferten SHOW, und dann auf dem Bild-
schirm lesen. Besser wäre aber, Sie drucken die Datei aus; auf
Papier liest es sich irgendwie doch noch am besten. Nach Möglich-
keit sollten Sie auch die englische DIET-Originaldokumentation
(Datei DIETxxx.DOC) und die sonstigen Begleitdateien durchlesen.
An Kommentaren und "Fehlermeldungen" sowohl zu DIETGER als auch
zu DIET selbst bin ich sehr interessiert, bitte schriftlich an
obige Adresse. Betrachten Sie mich aber bitte nicht als DIET-Bera-
tungszentrale.
Vertriebsbedingungen
====================
Diese Datei DIETGER.DOK darf (natürlich) nur in völlig unver-
ändertem Zustand vertrieben bzw. weitergegeben werden. Weitere
Bedingungen:
- Die Datei darf von Vertreibern (z.B. PD-/Sharewarehändlern)
nicht separat, sondern nur und ausschließlich zusammen mit dem
Programm DIET selbst weitergegeben werden. DIETGER.DOK darf
nicht als eigenständiges "Produkt", sondern nur als Zugabe zu
Seite 2
DIET vertrieben werden (nach dem Vorbild der LZEXE-Anleitung
DEUTSCH.DOK von Hubert Brentano/Köln).
Am besten geben Sie anstelle von DIETGER.DOK selbst das Sfx-
Programm DIETGER.EXE weiter, dann ist auch der Textlister
SHOW.EXE für Anwender dabei, die selbst keinen solchen haben.
- Die Originaldokumentation zu DIET (Datei DIETxxx.DOC) muß trotz
der Verfügbarkeit dieser deutschen Anleitung ebenfalls mitge-
liefert werden, ebenso alle weiteren Originaldateien des Au-
tors.
- Die Anleitung darf nicht als Vorwand benutzt werden, DIET kom-
merziell zu "vermarkten" (sprich: Geld dafür zu verlangen). Al-
lenfalls die Erstattung von Versandkosten bzw. der üblichen
"Kopiergebühr" der PD-/Sharewarehändler, die für DIET allein
ohnehin verlangt würde, ist zulässig.
- Eine Aufnahme des Dateiinhalts in andere Texte, ob komplett
oder auszugsweise, egal zu welchem Zweck und in welcher Form,
ist allenfalls mit meiner schriftlichen Zustimmung und zu mei-
nen Bedingungen zulässig. Eine Aufnahme der separaten, unverän-
derten Datei in andere Softwarepakete ist auch ohne meine Zu-
stimmung zulässig, sofern DIET selbst ebenfalls im Lieferumfang
enthalten ist.
Haftungsausschluß
=================
Insbesondere dann, wenn DIET im residenten Modus arbeitet und
noch weitere residente Programme installiert sind, kann es bei Un-
verträglichkeiten zwischen den Programmen zu Rechnerabstürzen und
eventuell zu Datenverlusten kommen. Zumindest während der Erpro-
bungsphase sollten Sie Vorsicht walten lassen und Festplatten-
backups anfertigen.
Ich lehne jede Haftung zu Schäden, die Anwendern möglicherweise
durch die Anwendung von DIET in irgendeinem direkten oder indirek-
ten Zusammenhang mit dieser Anleitung entstehen, ab. Dies gilt
auch dann, wenn dieser Hinweis nicht mehr in der Anleitung enthal-
ten ist (weil von Dritten entfernt) und auch dann, wenn ich von
der Möglichkeit dieser Schäden unterrichtet bin.
Ein Anspruch auf weitere Unterstützung oder Beratung durch mich
besteht nicht, ebensowenig eine Verpflichtung zur Aktualisierung
dieser Anleitung.
Nutzungsgebühr
==============
Äh ... null.
Seite 3
Was ist DIET ?
==============
DIET (gesprochen "daiet", zu deutsch Diät) ist ein Programm,
welches Dateien aller Art so komprimieren (verkleinern) kann, daß
sie zur Laufzeit, also dann, wenn sie gebraucht werden, *automa-
tisch* entkomprimiert werden, was man kurz als "lauffähige" oder
auch "Online-Komprimierung" bezeichnet.
Die Betonung liegt dabei auf dem Wörtchen "lauffähig". Kompri-
mierungsprogramme an sich sind nämlich durchaus nichts Neues: LHA,
PKZIP, und wie sie alle heißen, gehen so vor, daß eine oder mehre-
re Dateien komprimiert und in einer separaten Datei zusammengefaßt
werden. Diese Datei, das sogenannte "Archiv" ist im Schnitt gerade
mal halb so groß wie die in ihm enthaltenen Dateien zusammen. Ins-
besondere für Vertriebszwecke sind Archive sehr beliebt; in der
DFÜ (Datenfernübertragung) läuft ohne Archive nichts mehr.
Nur: Mit dem Archiv selbst kann man nichts anfangen. Wenn mit
einer Datei aus dem Archiv irgendetwas geschehen soll, muß sie
zuvor wieder in ihren Ausgangszustand gebracht, also "entkompri-
miert" werden. Dies kostet Zeit und ist umständlich, da man dazu
erst ein spezielles Programm, den "Entpacker" starten muß.
Viel besser wäre es doch nun, wenn komprimierte Programm- und
Datendateien nicht "manuell" entpackt werden müßten, sondern sich
genau dann, wenn sie benötigt werden, quasi selbst entpacken
würden !
Der erste Schritt in diese Richtung waren lauffähig komprimier-
te Programme, die tatsächlich unter ihrem ursprunglichen Namen
vorliegen, mit jenen .EXE- und .COM-Erweiterungen, die auch schon
dem DOS-Anfänger "Action" verheißen, und demzufolge sofort ge-
startet werden können.
Das erste brauchbare Programm dieser Art, das schon jetzt le-
gendäre "LZEXE" des Franzosen Fabrice Bellard sorgte für großes
Aufsehen, zumal es sich dabei um kostenlos zu nutzende Freeware
handelte. Später kam dann "PKLITE" von Packerguru Phil Katz. Es
gab und gibt auch noch diverse andere Programme wie CRUNCH und
SLIM, die aber keinen großen Bekanntheitsgrad erlangt haben.
Und nun DIET von Teddy Matsumoto. Was ist bei diesem Programm
neu ? Zunächst einmal kann es genau wie LZEXE und PKLITE Programme
lauffähig komprimieren. Darüber hinaus kann es aber eben auch rei-
ne Datendateien lauffähig komprimieren. Der Zugriff auf diese Da-
teien geschieht dann, indem DIET selbst resident gemacht wird.
Im folgenden Kapitel möchte ich versuchen, Ihnen die Hinter-
gründe des Verfahrens nahezubringen. Wenn Sie sich nicht dafür
interessieren, können Sie das Kapitel getrost überschlagen.
Seite 4
Grundlagen
==========
Es gibt, grob betrachtet, zwei Kategorien von Dateien: Pro-
gramm- und Datendateien. Programmdateien (EXE/COM) enthalten aus-
führbaren Code, Datendateien enthalten Daten, die von den Program-
men in irgendeiner Weise bearbeitet oder benötigt werden. Dies
kann ein Textprogramm und ein Brief sein, ein Zeichenprogramm und
ein Bild, ein Spiel und ein Level, COMMAND.COM und ein Batchpro-
gramm... (Im Grunde enthalten ja auch Programmdateien Daten, nur
ist hier die letztendlich bearbeitende Instanz der Prozessor.)
*Programmdateien*, die mit LZEXE, PKLITE oder DIET lauffähig
komprimiert wurden, bestehen intern aus zwei Teilen: einer (sehr
kleinen) Dekomprimierungsroutine und dem eigentlichen Originalpro-
gramm, aber eben komprimiert. Wird ein solches Programm gestartet,
entpackt die Dekomprimierungsroutine das Originalprogramm im Spei-
cher, bereitet es für DOS mundgerecht vor (Fachausdruck: Reloka-
tion) und startet es dann.
Bei den *Datendateien* ist die lauffähige Komprimierung bei
weitem nicht so einfach: Die Dekomprimierung kann nicht von der
Datei selbst geleistet werden, da sie ja eben *nicht ausführbar*
ist, und auch nicht vom bearbeitenden Programm. Nein, das Be-
triebssystem DOS selbst, über das sämtliche Dateizugriffe ja lau-
fen, muß die Dekomprimierung durchführen. Da aber auch das Be-
triebssystem in seiner normalen Form nicht zur Dekomprimierung
fähig ist, muß es *nachträglich erweitert* werden.
Bei MS-/PC-/DR-DOS geschehen solche Erweiterungen oft über
speicherresidente Programme, die also nach ihrer Beendigung nicht
wieder aus dem Speicher gelöscht werden, sondern dort verbleiben
und sich in irgendeiner Weise in die Funktionen des DOS einschal-
ten und deren normales Verhalten verändern.
Und genauso funktioniert es, wie Sie schon ahnen, auch hier:
DIET muß resident gemacht werden. Solange dies nicht geschehen
ist, sind komprimierte Datendateien zu absolut nichts zu gebrau-
chen, bestenfalls kommt vom bearbeitenden Programm eine Fehlermel-
dung, in schlimmeren Fallen dürfen Sie einmal mehr den Reset-
schalter Ihres Rechners verschleißen, selbst Datenverlust läßt
sich nicht ausschließen.
Das residente DIET klinkt sich in die Dateilademechanismen des
DOS ein. Es überwacht jeden Dateizugriff der Programme, mit denen
der Anwender arbeitet. Stellt es fest, daß ein Programm auf eine
DIET-komprimierte Datendatei zugreifen will, dekomprimiert es die-
se Datei still und leise im Hintergrund und leitet sie an das Vor-
dergrundprogramm weiter, welches von dem ganzen Zauber nichts mit-
bekommt.
Seite 5
Ein kleines Beispiel zur Appetitanregung
========================================
Hier soll die lauffähige Komprimierung der nichtausführbaren
Datendateien einmal an einem Beispiel demonstriert werden.
Normalerweise sollten Sie diese Datei DIETGER.DOK zusammen mit
DIET.EXE selbst und dem Programm SHOW.EXE erhalten haben. SHOW.EXE
ist ein Textlister und stammt von mir; näheres zur Benutzung des
Programms können Sie in der README-Datei nachlesen. (Natürlich
können Sie zum Betrachten der Anleitung auch jedes andere
geeignete Programm verwenden.)
Nehmen wir SHOW nun mal als Vordergrundprogramm und DIETGER.DOK
als zu "bearbeitende" Datendatei, auf deutsch, wir wollen
DIETGER.DOK mit SHOW lesen. Starten Sie also:
"show dietger.dok"
Wie nicht anders zu erwarten, zeigt Ihnen SHOW diese Zeilen.
Nun wollen wir DIETGER.DOK komprimieren. Nichts leichter als das:
Starten Sie dazu:
"diet dietger.dok"
DIET zeigt an, daß es die Datei von um die 54 kByte auf ca. 22
kByte eingeschrumpelt hat, also um mehr als die Hälfte. Wenn Sie
aber nun die Datei wieder mit SHOW lesen wollen ("show
dietger.dok"), dann sehen Sie nur (scheinbaren) Datenschrott, eben
das aus der Originaldatei erzeugte Komprimat.
Wir erinnern uns: Zuerst muß das Betriebssystem mit dem resi-
denten DIET erweitert werden. Der Befehl dazu:
"diet -z"
Wenn Sie nun wieder "show dietger.dok" starten, können Sie die
Datei plötzlich wieder lesen ! DIET hat die Datei im Hintergrund
dekomprimiert und an SHOW weitergegeben, und alles, was Sie
gemerkt haben, war vielleicht die etwas längere Ladezeit. Noch
irgendwelche Fragen ?
Um den Kreis zu schließen, entfernen wir nun zunächst wieder
DIET aus dem Speicher...:
"diet -zr"
... und dekomprimieren die Datei wieder:
"diet -ra dietger.dok"
Seite 6
Programmsteuerung über Kommandozeilen
=====================================
DIET wird über Kommandozeilen gesteuert, die normalerweise auf
DOS-Ebene eingegeben, aber natürlich auch durch andere Programme
übergeben werden können. Die Syntax:
"diet [<befehl>] [<optionen>] [<datei(en)>]"
Die eckigen Klammern sollen andeuten, daß sowohl Befehls- als
auch Optionen- als auch Dateienangaben weggelassen werden können.
Bei einem solchen Minimalstart mit "diet" zeigt DIET lediglich ei-
nen Hilfebildschirm.
Was ist ein Befehl, was ist eine Option ?
Ein *Befehl* ist ein Parameter, der DIET zu einer Aktion
veranlaßt: Komprimieren, Dekomprimieren etc..
Eine *Option* ist ein Parameter, der das defaultmäßige
Verhalten eines Befehls verändert.
Gibt man nur Dateien an und keinen besonderen Befehl, beginnt
DIET, die Dateien zu komprimieren; dies ist also DIET's "Default-
aktion".
Beachten Sie, daß sämtliche Befehle und Optionen *vor* den Na-
men der zu behandelnden Dateien anzugeben sind. Außerdem können
Befehle und Optionen nicht kombiniert werden, sondern müssen stets
einzeln, durch Leerzeichen voneinander getrennt geschrieben wer-
den.
Beispiel: "diet -bg format.exe" ist nicht zulässig, richtig
wäre "diet -b -g format.exe".
Sowohl Befehle als auch Optionen werden mit einem Binde- oder
Schrägstrich eingeleitet. Groß- und Kleinschreibung spielt keine
Rolle: "diet -L", "diet -l", "diet /L" und "diet /l" sind alle
gleichwertig. Im folgenden verwende ich Bindestriche und Groß-
schreibung, weil dies auch in der Originaldokumentation so gehal-
ten ist, Sie brauchen sich aber nicht danach zu richten.
Bei fast allen Befehlen muß irgendeine Dateispezifikation <da-
teien> angegeben werden. Dateinamen können sowohl direkt (z.B.
"diet120.doc") als auch als Dateinamenmasken ("*.doc") als auch
kombiniert ("diet120.doc *.doc *.txt") und natürlich auch mit
Pfaden ("c:\dos\*.exe") angegeben werden.
Die meisten Optionen stehen für sich allein. Einige benötigen
aber noch eine zusätzliche Angabe (z.B. eine Dateispezifikation),
die dann direkt, ohne Leerzeichen angehängt werden muß.
Seite 7
Befehle und Optionen im Überblick
=================================
Anzeigen und Prüfen von Dateien:
"diet -L [<dateien>]" zeigt, welche der angegebenen Dateien
DIET-komprimiert sind.
"diet -H <dateien>" prüft die angegebenen Dateien auf Daten-
integrität (Fehlerfreiheit) und zeigt weitere Infos.
"diet -!" DIET prüft sich selbst.
Komprimieren von Dateien (Programm- und Datendateien):
"diet <dateien>" komprimiert die angegebenen Dateien.
"diet -O<zieldateien> <dateien>" schreibt die erzeugten
Komprimate in die angegebenen Zieldateien.
"diet -C<zieldateien> <dateien>" kombinierte Kopier- und
Komprimierfunktion.
"diet -B <dateien>" Byte-Größenvergleich von Komprimat und
Original als Erfolgskriterium (sonst Clustervergleich).
"diet -A <dateien>" setzt bei den komprimierten Dateien das
Read-Only-Attribut.
"diet -XC <com-programme>" erstellt komprimierte .COM-
Programme im .COM-Format (sonst .EXE-Format).
"diet -G <programme>" versieht die angegebenen Programme mit
einer geringfügig größeren, dafür etwas schnelleren Selbstent-
packroutine.
"diet -X <dateien>" zur Komprimierung von Gerätetreibern.
"diet -D <dateien>" komprimiert die angegebenen Programme bzw.
Dateien ohne die sonst übliche Selbstentpackroutine; handelt es
sich um Programme, sind diese *nur* mit residentem DIET aus-
führbar. Warnung: unzuverlässig.
"diet -I <dateien>" komprimiert die angegebenen Programme auch
dann, wenn diese interne Overlays enthalten, solche Programme
sind dann in der Regel *nur* mit residentem DIET ausführbar.
Warnung: unzuverlässig.
"diet -K <dateien>" verkürzt bei späterer Nutzung der angege-
benen Dateien (z.B. externe Overlays) im Resident-Modus und bei
häufigem Zugriff auf diese Dateien die Zugriffszeiten.
Dekomprimieren von Dateien:
"diet -R <dateien>" dekomprimiert diejenigen der angegebenen
Dateien, bei denen es sich um Datendateien handelt.
Seite 8
"diet -RA <dateien>" dekomprimiert *alle* angegebenen Dateien,
also sowohl Programm- als auch Datendateien.
"diet -R(A) -O<zieldateien> <dateien>" schreibt die wiederher-
gestellten Originale in die angegebenen Zieldateien.
"diet -R(A) -C<zieldateien> <dateien>" kombinierte Kopier- und
Dekomprimierfunktion.
Resident-Modus:
"diet -Z[n]" macht DIET resident und aktiviert die Hinter-
grunddekomprimierung.
n=0: EMS wird nicht benutzt
n=1: EMS wird für temporäre Daten benutzt (Default)
n=2: EMS wird für temporäre Daten und Selbstauslagerung benutzt
"diet -ZR" entfernt das residente DIET wieder aus dem
Speicher.
"diet -ZA" aktiviert die Hintergrunddekomprimierung des
residenten DIET (auch "diet on").
"diet -ZD" deaktiviert die Hintergrunddekomprimierung des
residenten DIET (auch "diet off").
"diet -Z -T<tempverzeichnis>" spezifiziert ein Verzeichnis, in
dem das residente DIET Temporärdateien anlegt.
"diet -Z -P" aktiviert die Vormerkung bereits komprimierter
Dateien, die während einer Sitzung mit einem Vordergrundpro-
gramm dekomprimiert wurden, zur automatischen Rück-Kompri-
mierung nach Beendigung des Vordergrundprogramms. Warnung:
unzuverlässig.
"diet -Z -W" aktiviert die Vormerkung von Dateien, die während
einer Sitzung mit einem Vordergrundprogramm neu angelegt wur-
den, zur automatischen Neu-Komprimierung nach Beendigung des
Vordergrundprogramms. Warnung: unzuverlässig.
"diet -Z [-P] [-W] -N" schaltet die automatische Rück-
und/oder Neu-Komprimierung ab, diese muß dann nach Beendigung
des Vordergrundprogramms mit "diet -$" manuell ausgelöst wer-
den.
"diet -$" komprimiert alle Dateien, die bislang zum Rück- bzw.
Neukomprimieren "vorgemerkt", aber bislang noch nicht kompri-
miert wurden.
"diet -Z [-P] [-W] -M" unterdrückt DIET-Meldungen bei der
automatischen Komprimierung.
"diet -Z -S" soll Fehler beim Zugriff auf komprimierte Dateien
(meist Overlays) im Resident-Modus verhindern.
Seite 9
Hilfebildschirm
===============
Wird DIET ganz ohne Parameter aufgerufen, also nur mit "diet",
zeigt es einen Hilfebildschirm mit sämtlichen Befehlen und Op-
tionen.
Anzeigen und Prüfen von Dateien
===============================
In diesem und den folgenden Kapiteln werden die DIET-Parameter
nochmal in ausführlicher Form vorgestellt. In Klammern steht auch
die jeweilige englische "Langfassung" dabei, anhand derer man sich
die Funktion besser einprägen kann (z.B. "List" für -L).
-L [<dateien>] (List): DIET zeigt, welche der angegebenen Dateien
DIET-komprimiert sind (erscheinen invers und mit einem
vorangestellten Stern) und welche nicht. Fehlt die Maske,
wird "*.*" angenommen.
-H <dateien> (cHeck): Prüft die angegebenen Dateien auf ihre Da-
tenintegrität (CRC-Summe) und zeigt verschiedene Zusatzin-
formationen zu den Dateien.
-! DIET prüft sich selbst (DIET.EXE).
Komprimieren von Dateien
========================
Zum Komprimieren müssen in der Kommandozeile lediglich die zu
komprimierenden Dateien angegeben werden. Ein spezieller Befehl
braucht nicht gegeben zu werden (und existiert auch nicht), weil,
wie erwähnt, Komprimieren die Defaultaktion ist.
Beispiel: "diet diet120.doc *.com *.exe *.txt" komprimiert
DIET120.DOC sowie sämtliche .EXE-, .COM- und .TXT-Dateien. Beach-
ten Sie insbesondere, daß anders als bei LZEXE und PKLITE auch
Programmdateien vollständig mit Erweiterung angegeben werden müs-
sen !
Die komprimierten Dateien heißen genauso wie die Originaldatei-
en, weisen dieselben Datum-/Uhrzeiteinträge auf und sind halt nur
deutlich kleiner als vorher (sofern sie nicht vorher schon kompri-
miert waren, wie etwa Archive). Dateien, die bereits DIET-kompri-
miert sind, werden automatisch übersprungen.
Backupdateien werden in der Defaulteinstellung *nicht* er-
stellt, dazu bedarf es folgender Option:
-O<zieldatei(en)> (Output): DIET schreibt die zu komprimieren-
de(n) Datei(en) nicht in die Originaldateien zurück, sondern
erstellt sie unter dem angegebenen Namen; es kann auch eine
Maske angegeben werden.
Beispiel: "diet -o*.bak *.exe" komprimiert alle .EXE-Dateien
und erstellt daraus .BAK-Dateien. Dummerweise sind nun die .BAK-
Seite 10
Dateien die Komprimate, es muß also noch eine nachträgliche
Vertauschung durchgeführt werden.
Nach der Komprimierung einer jeden Datei erscheint eine Er-
folgs- oder auch eine Mißerfolgsmeldung; im letzteren Fall bleibt
die Datei unkomprimiert. Als "Erfolg" bewertet DIET normalerweise
eine Komprimierung, bei der die komprimierte Datei wenigstens ei-
nen Cluster weniger Platz braucht als die Originaldatei. Ein Clu-
ster (sprich: "klaster") bezeichnet diejenge Anzahl von Bytes, die
auf dem jeweiligen Datenträger die vom Betriebssystem verwaltbare
"kleinste Einheit" darstellt. Die Größe eines Clusters hängt von
der Gesamtkapazität des Datenträgers ab: Auf einer Diskette ist
ein Cluster 512 oder 1024 Bytes, auf meiner Festplatte (85 MB)
hingegen 4096 Bytes groß.
Insbesondere beim Komprimieren einer kleinen Datei ist es ohne
weiteres möglich, daß die Datei von der reinen Bytegröße her klei-
ner geworden ist, aber immer noch innerhalb derselben Clustergröße
liegt. Beispiel: Die Originaldatei ist 4000 Bytes groß, die kom-
primierte Datei braucht noch 2000 Bytes. Wenn nun die Clustergröße
4096 Bytes beträgt (Festplatte), braucht die Datei nach wie vor
einen Cluster, und DIET signalisiert prompt Mißerfolg.
Stellen Sie sich nun bitte mal vor, die auf der Platte kompri-
mierte Datei soll nachträglich auf eine Diskette kopiert werden.
Dort betrage die Clustergröße 1024 Bytes, die Originaldatei würde
somit 4 Cluster, die komprimierte Datei aber nur noch 2 Cluster
beanspruchen ! So gesehen lohnt sich die Komprimierung durchaus,
und glücklicherweise hat der DIET-Autor eine Option vorgesehen,
mit der sich die etwas ungeschickte Defaulteinstellung umgehen
läßt:
-B (Byte count): DIET wertet eine Komprimierung als Erfolg, wenn
das Komprimat mindestens 1 Byte kleiner ist als das Original.
Tip: Wenn Sie öfter kleine Dateien komprimieren und sich
die lästige Eingabe von -B in der Kommandozeile ersparen
wollen, können Sie dazu sehr gut die Umgebungsvariable
DIETOPT benutzen (s.u.).
Wenn Sie Dateien von einem Verzeichnis in ein anderes kopieren
und dabei gleichzeitig möglichst viele dieser Dateien komprimieren
wollen, dann empfiehlt sich die Nutzung der speziellen DIET-
Kopierfunktion:
-C<zieldatei(en)> (Copy files with compressing/retrieving): DIET
schreibt die zu komprimierenden Dateien in die Zieldateien;
es kann auch eine Maske angegeben werden. Der Unterschied zur
Option -O (s.o.) ist der, daß auch bereits komprimierte
Dateien und auch solche Dateien, bei denen die Komprimierung
scheitert, kopiert werden, und zwar in jeweils unverändertem
Zustand; es handelt sich also um eine echte Kopierfunktion.
Ist eine Zieldatei bereits vorhanden, wird sie nur dann
überschrieben, wenn sie älter als die Quelldatei ist (Da-
tums-/Zeitvergleich). Funktioniert also nicht auf Rechnern
mit permanentem "1. Jan. 1980" !
Seite 11
Wenn Sie bei residentem DIET ein Vordergrundprogramm laufen
lassen und dieses Programm greift häufig auf eine bestimmte DIET-
komprimierte Datei zu, beispielsweise ein externes Overlay oder
eine Hilfedatei, kann es je nach Zugriffsart zu starken Verzöge-
rungen kommen, da das residente DIET die Datei bei jedem Zugriff
neu dekomprimiert. Wenn Sie schon bei der Komprimierung wissen,
daß es sich um eine solche Datei handelt (eventuell sind Sie halt
aus Erfahrung schlau geworden...), dann können Sie mit folgender
Option dafür sorgen, daß die Zugriffszeiten wesentlich kürzer aus-
fallen:
-K (Kill tempfile at program end): das residente DIET löscht bei
einer so komprimierten Datei die beim Dekomprimieren erzeugte
Temporärdatei nicht sofort wieder, sondern erst beim Beenden
des Vordergrundprogramms und kann somit, wenn das Vorder-
grundprogramm die Datei erneut anfordert, die bereits dekom-
primierte Datei übergeben, was natürlich Zeit spart.
Wenn Sie eine DIET-komprimierte Datendatei mit einem Programm
laden, *ohne* daß gleichzeitig auch DIET resident und aktiv ist,
kann es in seltenen Fallen passieren, daß das Programm die "unles-
bare" Datei verändert und somit zerstört. Um dies zu verhindern,
können Sie veranlassen, daß DIET nach der Komprimierung das
ReadOnly-Attribut setzt und die Datei somit nicht mehr verändert
werden werden kann.
-A (readonly-Attribute): setzt bei komprimierten Dateien das
ReadOnly-Attribut (Schreibschutz).
Hat aber den Nachteil, daß Sie zum Bearbeiten solcher Dateien
erst wieder manuell das RO-Attribut zurücksetzen müssen.
Hier nun noch einige Hinweise speziell zur Komprimierung von
Programmen:
- Wird die Option -G (larGe sfx header) angegeben, rüstet DIET
das komprimierte Programm mit einer ca. 100 Byte größeren
Selbstentpackroutine aus, die aber ca. 10% schneller ist als
die defaultmäßige Routine (gemessen auf meinem 20-Mhz-286er).
- In seltenen Fallen (zweimal) ist es mir passiert, daß ein DIET-
komprimiertes Programm auf 486ern abstürzte, auf anderen
Rechnern aber lief. Dies deutet auf einen Bug in der default-
mäßigen Dekomprimierroutine hin. Die soeben erwähnte "große"
Sfx-Routine scheint diesen Bug nach den bisherigen Erkennt-
nissen nicht zu haben.
Jedenfalls: Wenn Sie keinen 486er haben und komprimierte
Programme weitergeben wollen, sollten Sie erst auf einem 486er
Tests durchführen - sonst riskieren Sie Reklamationen.
- .COM-Programme tragen in der Defaulteinstellung zwar auch nach
erfolgter Komprimierung die Erweiterung .COM, liegen *intern*
aber im .EXE-Format vor. Wenn Sie partout auf dem .COM-Format
bestehen wollen, müssen Sie dies mit der Option -XC erzwingen.
Die "echten" .COM-Programme fallen zwar etwas kleiner aus, der
Autor rät aber von der Verwendung der Option ab, da das .EXE-
Seite 12
Format robuster ist und beispielsweise auch das Hochladen des
Programms in die UMBs ermöglicht (ab DOS 5).
Die Programmkomprimierung klappt nicht bei allen Programmen:
- Programme, die nach dem Start auf ihre eigene .EXE-Datei
zugreifen, sind problematisch. Dazu zählen Programme, bei denen
die .EXE-Datei sogenannte "interne Overlays" enthält, aber auch
solche, die Einstellungen nicht in einer separaten Datei,
sondern direkt in der eigenen .EXE-Datei speichern.
Programme mit separaten Overlays (*.OVL, *.OVR u.ä.) können
hingegen komprimiert werden. Dies gilt aber so ohne weiteres
nur für die .EXE- und .COM-Dateien. Möglicherweise können auch
die Overlay-Dateien mit der Option -D (evtl. auch noch -K) kom-
primiert und dann bei *residentem* DIET verwendet werden, aber
auch das klappt nicht immer - ausprobieren !
- Windows-EXE-Programme können grundsätzlich nicht komprimiert
werden, da sie zum einen eine andere (komplexere) Struktur
haben als reine DOS-EXE-Programme und fast immer interne
Overlays enthalten.
Meine Empfehlung: Wenn DIET sich zunächst weigert, ein Programm
zu komprimieren, sollten Sie es dabei bewenden lassen. Sie können
die Komprimierung zwar auch erzwingen (Option -I), aber erfah-
rungsgemäß gibt's anschließend meistens Probleme. Die Erfolgsaus-
sichten sind etwas größer, wenn Sie das Programm mit der Option -D
komprimieren und das Programm dann bei residentem DIET starten
Zum Glück ist die Dekomprimierungsfunktion von DIET ausge-
sprochen leistungsstark, sodaß man ein komprimiertes und nun
fehlerhaft laufendes Programm halt einfach wieder dekomprimiert.
Ich für mein Teil habe damit noch nicht ein einzigesmal Schwierig-
keiten gehabt.
Stößt DIET beim Komprimieren auf einen Gerätetreiber (die Din-
ger, die in der CONFIG.SYS mit "device=..." eingebunden werden),
verweigert DIET in der Defaulteinstellung den Dienst. Über folgen-
de Option können Treiber dennoch komprimiert werden:
-X (sfX header): Komprimierung von Gerätetreibern.
Beispiel: "diet -X himem.sys".
Die Option -X kann im Grunde für Datendateien aller Art ange-
wandt werden, macht dort aber meiner Ansicht nach keinen rechten
Sinn.
Seite 13
Dekomprimieren von Dateien
==========================
Für das Dekomprimieren von Dateien brauchen Sie sich nur zwei
Befehle zu merken:
-R <dateien> (Retrieve): Dekomprimiert alle angegebenen Dateien,
bei denen es sich *nicht* um .EXE-, .COM-, .SYS- und .DRV-Da-
teien handelt, kann also eingesetzt werden, wenn in einem
Verzeichnis zwar alle Datendateien, nicht aber Programme und
Treiber dekomprimiert werden sollen.
-RA <dateien> (retrieve All): Dekomprimiert *alle* angegebenen
Dateien, also auch .EXE-, .COM-, .SYS- und .DRV-Dateien.
Beispiel: "diet -ra *.*" dekomprimiert alle DIET-komprimierten
Dateien im aktuellen Verzeichnis.
Wie auch beim Komprimieren kann die Option -O genutzt werden,
um die Komprimate nicht mit den Originalen zu überschreiben. Des-
gleichen die Kopierfunktion -C, um Dateien zu kopieren und dabei,
falls komprimiert, zu dekomprimieren.
Resident-Modus
==============
DIET wird mit folgendem Befehl resident gemacht...:
-Z DIET wird gestartet und sofort wieder beendet, verbleibt aber
im Speicher (TSR: Terminate and Stay Resident). Die Hinter-
grunddekomprimierung ist sofort aktiv.
Der Befehl dient auch als Einleitung für diverse Optionen,
die das Verhalten des residenten DIET verändern; DIET wird
dabei *nicht* erneut in den Speicher geladen.
...und mit folgendem Befehl wieder aus dem Speicher entfernt:
-ZR (Remove): Entfernt das residente DIET wieder aus dem
Speicher. Voraussetzung: Nach DIET darf kein weiteres
Programm resident gemacht worden sein.
Zur Option -Z gibt es noch einen Zusatzparameter, der festlegt,
ob, und wenn ja, wie vorhandener EMS-Speicher (Expanded Memory)
verwendet werden soll:
-Z0: EMS wird nicht verwendet
-Z1: EMS wird zur Speicherung von Daten verwendet (Default).
-Z2: EMS wird zur Speicherung von Daten und zur Speicherung des
DIET-Programmcodes (Selbstauslagerung) verwendet. In dieser
Einstellung benötigt DIET nur noch 1.6 kByte des kostbaren
konventionellen Speicherplatzes (sonst 8.1 kByte) !
Alternativ ist es möglich, DIET bereits in der CONFIG.SYS resi-
dent zu laden (Beispiel: "DEVICE = C:\SYSTEM\DIET.EXE -Z ..."),
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wodurch sich sogar einige Bytes Speicherplatz sparen lassen. Al-
lerdings ist es dann *nicht* möglich, DIET wieder aus dem Speicher
zu entfernen !
In manchen Situationen ist es sinnvoll, die Hintergrunddekom-
primierung vorübergehend auszuschalten:
-ZD (Deactivate TSR): Deaktiviert die Hintergrunddekomprimierung,
das residente DIET bleibt im Speicher !
Zum Wiedereinschalten dient dann der folgende Befehl:
-ZA (Activate TSR): Aktiviert die Hintergrunddekomprimierung des
residenten DIET.
Anstelle von -ZD und -ZA können Sie auch die Befehle "diet off"
und "diet on" verwenden. Darüberhinaus eignet sich "diet on" auch
vorzüglich zur Anzeige der aktuellen Einstellungen des residenten
DIET.
Hinweise: In der Regel ist schon nach "diet -Z" die Hinter-
grunddekomprimierung aktiv, manchmal muß man sie aber auch mit
"diet -ZA" erst noch einschalten, wieso, weiß ich leider auch
nicht. Der Befehl -ZA ist auch für den Fall geeignet, daß während
einer laufenden Hintergrunddekomprimierung Ctrl-Break bzw. Ctrl-C
gedrückt und diese dadurch "abgeschaltet" wurde.
Beim Dekomprimieren legt das residente DIET Temporärdateien an,
die in der Defaulteinstellung im aktuellen Verzeichnis angelegt
werden. Es ist natürlich auch möglich, ein anderes Verzeichnis für
die Temporärdateien zu wählen, idealerweise eine RAM-Disk:
-Z -T<tempverzeichnis>\ (Temporary file dir): Spezifiziert ein
Verzeichnis, in dem bei der Hintergrunddekomprimierung
temporäre Dateien angelegt werden sollen. An den Pfad *muß*
ein Backslash (\) angehängt werden.
Für die Operationen des nicht-residenten DIET (Komprimie-
ren/Dekomprimieren) ist diese Option nicht relevant, da alle
Aktionen im Speicher stattfinden.
Beispiel: "diet -Z -Td:\temp"; alle Temporärdateien werden auf
Laufwerk D: angelegt.
Tip: Das Temporärverzeichnis kann auch über die Umgebungsvari-
able "TMP" angegeben werden (s.u.).
Wenn Sie externe Overlays komprimieren und diese bei residentem
DIET nutzen wollen, kann es vorkommen, daß das Hauptprogramm mit
der komprimierten Datei nicht zurechtkommt und abstürzt. In diesem
Fall sollten Sie es mit folgender Option probieren:
-Z -S: Das residente DIET meldet Vordergrundprogrammen, die auf
ihre Overlays zugreifen wollen und nach deren Größe fra-
gen, nicht die komprimierte, sondern die unkomprimierte
Größe der Datei zurück.
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Mir ist mindestens ein Fall bekannt, bei dem auch dies nicht
hilft. Ehrlich gesagt, kann ich nicht viel Sinn in dieser Option
entdecken: Bei verschiedenen Experimenten konnte ich keinen Unter-
schied zum Verhalten bei nicht gesetzter Option feststellen, und
die Beschreibung in der Originaldoku ist auch nicht sehr erhel-
lend.
Automatische Rück- und Neu-Komprimierung im Resident-Modus
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Wenn man bei residentem DIET mit einem Programm eine kompri-
mierte Datei lädt und dann wieder sichert, wird diese in *unkom-
primierter* Form zurückgeschrieben, da das residente DIET zwar in
die Dateilade-, jedoch nicht in die Dateischreibfunktionen des DOS
eingreift. Je nach Zugriffsart des Vordergrundprogramms kann die
Entkomprimierung auf die Platte auch schon durch rein "lesenden"
Zugriff erfolgen, also ohne daß irgendetwas an der Datei geändert
wurde. In beiden Fallen liegt die Datei anschließend in entkompri-
miertem Zustand vor, und der schöne Platzgewinn ist wieder futsch.
Wie kriegen wir nun DIET dazu, die Datei auf's neue zu komprimie-
ren ?
Mit folgender Option läßt sich eine automatische Rück-Kompri-
mierung entkomprimierter Dateien erreichen:
-Z -P (recomPress melted files): Während einer Sitzung mit einem
Vordergrundprogramm merkt sich das residente DIET diejenigen
durch das Programm geöffneten Dateien, die bereits DIET-
komprimiert waren. Nach der Beendigung des Programms werden
diese vorgemerkten Dateien automatisch rück-komprimiert.
Eine weitere Option sorgt dafür, daß Dateien, die ein Vorder-
grundprogramm *neu erzeugt*, zur automatischen Neu-Komprimierung
vorgemerkt werden:
-Z -W (compress neWly created files): Während einer Sitzung mit
einem Vordergrundprogramm merkt sich das residente DIET alle
Dateien, die das Programm neu erstellt. Nach der Beendigung
des Programms werden diese vorgemerkten Dateien automatisch
neu komprimiert.
Wichtiger Hinweis: Das residente DIET führt die Rück- bzw. Neu-
Komprimierung nicht selbst durch, sondern ruft dazu DIET.EXE auf
und erwartet, daß das Programm unter genau diesem Namen in einem
der in der Umgebungsvariable PATH aufgeführten Verzeichnisse
vorliegt !
Es besteht auch die Möglichkeit, die Rück- bzw. Neukomprimie-
rung nicht sofort nach Beendigung des Vordergrundprogramms starten
zu lassen, sondern erst zu einem späteren, von Ihnen selbst
bestimmten Zeitpunkt. Dazu ist es zunächst einmal erforderlich,
die Komprimierungsautomatik abzuschalten:
-Z [-P] [-W] -N (Not compress automatically): Das residente DIET
merkt sich zwar weiterhin die geöffneten bzw. neu erzeugten
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Dateien, löst aber nach Beendigung des Vordergrundprogramms
*nicht* automatisch die Komprimierung aus.
Zur Auslösung der Komprimierung braucht es vielmehr ein Signal
von Ihnen, und zwar in Gestalt des folgenden Befehls:
-$ (compress recorded files manually): löst die Komprimierung
aller vorgemerkten Dateien aus.
Sinnvoll ist dies etwa dann, wenn ein Programm aus mehreren se-
paraten .EXE-Modulen besteht. In diesem Fall kann man durch Ab-
schalten der Komprimierungsautomatik unnötige, zeitaufwendige Kom-
primier- und Dekomprimiervorgänge während der Sitzung vermeiden.
Automatisieren läßt sich dies über ein Batchprogamm, das erst das
eigentliche Vordergrundprogramm und im Anschluß "diet -$" startet.
Leider arbeitet die automatische Rück- bzw. Neukomprimierung
nicht mit allen Programmen zuverlässig: Manchmal werden die Datei-
en sofort nach Beendigung des Vordergrundprogramms komprimiert,
manchmal erst nach einigen weiteren Befehlen auf DOS-Ebene, manch-
mal wartet man auch vergebens. Es hängt im wesentlichen von der
Art ab, in der das Vordergrundprogramm auf die Dateien zugreift;
DOS stellt dazu verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Die Origi-
naldokumentation führt als Beispiele zwei bekannte Programme an:
Mit Quattro von Borland und dessen .WQ1-Dateien funktioniert es,
mit dBase von Borland-"Tochter" Ashton Tate und dessen .DBF-Datei-
en funktioniert es nicht.
Abhilfe bringt hier der schon besprochene Befehl -$. Selbst
dann, wenn das residente DIET seinen Rück- bzw. Neu-Komprimie-
rungsauftritt verpennt, kann man ihm mit diesem Befehl Beine
machen. Zur Automatisierung sei wieder ein Batchprogramm empfoh-
len.
Sie merken schon: Die automatische Rück- bzw. Neukomprimierung
ist quasi die "Hohe Schule" der DIET-Anwendung. Vor allem können
Ihnen als Anwender kaum solche internen technischen Details wie
die Dateien-Zugriffsmethoden Ihrer Programme bekannt sein, wie
sollen Sie also entscheiden, ob die Optionen -P und/oder -W allei-
ne schon genügen oder ob es weiterer Tricks bedarf ?
Na, per Experiment: Machen Sie DIET mit aktiver Rück-Komprimie-
rung resident ("diet -Z -P") und bearbeiten Sie eine oder mehrere
komprimierte Dateien mit dem jeweiligen Programm. Startet nach Be-
endigung des Programms sofort die Rück-Komprimierung, ist alles
paletti.
Wenn nicht, müssen Sie es mit "diet -$" probieren. Sollte auch
das versagen, müssen Sie die Rück- bzw. Neukomprimierung halt
selbst durchführen.
Das ist gar nicht so schwer, wie es vielleicht den Anschein
hat: Es genügt ein Batchprogramm mit einem DIET-Aufruf über *alle*
in Frage kommenden Datendateien (z.B. "diet *.txt"). Dies ist zwar
die Holzhammermethode, aber DIET ist ja intelligent genug, die
noch komprimierten Dateien zu überspringen.
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Noch eine Option. Es ist prinzipiell möglich, daß bei der auto-
matischen Komprimierung durch eine dabei erscheinende DIET-Meldung
der Bildschirm eines laufenden Vordergrundprogramms zerstört wird.
Um dies zu verhindern, kann DIET "stummgeschaltet" werden:
-Z -M (no Messages): Unterdrückt alle DIET-Meldungen während der
automatischen Komprimierung.
Umgebungsvariablen
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Umgebungsvariablen werden mit dem DOS-Befehl "set" erzeugt,
verändert und gelöscht. Sie haben die Form "<variable>=<text>",
gelten sowohl für das DOS als auch für Anwendungsprogramme und
können so benutzt werden, um bestimmte Voreinstellungen für das
Betriebssystem oder Programme oder gar alle zusammen zu treffen.
Die wohl bekannteste Umgebungsvariable ist "PATH", sie enthält ei-
ne Liste aller Verzeichnisse, deren Programme man von überallher
ohne Voranstellung des Pfades aufrufen können möchte.
Beispiel:
set gruss=Hallo deklariert eine Variable "Gruss" mit Inhalt
"Hallo"
set zeigt alle momentan deklarierten Variablen
mit den aktuellen Inhalten
set gruss=Huhu neuer Inhalt "Huhu"
set gruss= löscht die Variable
DIET erlaubt es, bestimmte Voreinstellungen anhand von Umge-
bungsvariablen vorzunehmen:
DIETOPT: Deklaration von Optionen, die bei DIET-Aufrufen als
"Default" gelten sollen. Möglich sind: -B, -I, -D, -G, -K,
-A und (in Verbindung mit -Z) auch -P, -W, -N und -S.
Die Optionen werden genauso angegeben wie in der DIET-
Kommandozeile. Geben Sie dieselben Optionen später beim DIET-
Aufruf dann nochmal an, wird deren Wirkung wieder aufgehoben.
Beispiel: "set dietopt=-b" legt fest, daß ab sofort der Byte-
und nicht der Clustervergleich zur Komprimierungs-Erfolgsbewertung
herangezogen wird.
DIETOFF: Angabe von Programmen, bei denen das residente DIET
nicht aktiv werden soll. Mehrere Programme können wie beim
PATH-Befehl durch Semikolen getrennt angegeben werden. Die
Programme sollten *ohne* vorangestellte Pfade angegeben wer-
den.
Beispiel: "set dietoff=command.com;xcopy.exe" bewirkt, daß das
residente DIET bei Aufrufen der Programme COMMAND.COM und
XCOPY.EXE komprimierte Dateien nicht entkomprimiert, sinnvoll etwa
bei Kopiervorgängen.
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NODIET: Angabe von Dateien, die nicht komprimiert werden sollen.
Es können sowohl Masken als auch Pfade angegeben werden,
wobei letztere mit einem abschließenden Backslash versehen
werden müssen. Mehrere Masken bzw. Pfade können durch
Semikolen getrennt angegeben werden; es sind maximal 10
Masken bzw. Pfade möglich.
Beispiel: "set nodiet=*.lzh;*.zip;*.arj;d:\temp\" bewirkt, daß
LZH-, ZIP- und ARJ-Archive sowie Dateien im Verzeichnis D:\TEMP
nicht komprimiert werden.
TMP: Angabe eines Verzeichnisses, in dem das residente DIET
Temporärdateien anlegen soll, genau wie über die Option -T.
Beispiel: "set tmp=d:\temp".
Tips
====
Die Verwendung von DIET als reinem Programmkomprimierer ist
genauso (un)problematisch wie bei den beiden anderen Vertretern
dieser Gattung, LZEXE und PKLITE. Sie sollten lediglich darauf
achten, Programme mit internen Overlays nicht zu komprimieren und
sich bei solchen mit externen Overlays auf die .EXE- bzw. .COM-Da-
teien zu beschränken.
Anders sieht es mit DIET im Resident-Modus aus. Beispielsweise
gibt es keine Garantie, daß das residente DIET mit Ihren anderen
residenten Programmen zusammenarbeitet (dies gilt aber generell
für alle residenten Programme, da es für TSRs keinen irgendwie
gearteten offiziellen Standard gibt und somit die Programmierer
ihre eigenen Süppchen kochen, von deren Mischung dann unter
Umständen Ihrem Rechner schlecht wird...).
Generell kann ich nur empfehlen: Testen, testen, TESTEN ! Und
zwar zunächst mit unwichtigen Dateien, die auch ruhig mal verlo-
rengehen dürfen. Probieren Sie mit dem bzw. den avisierten Pro-
gramm(en) möglichst viele Anwendungssituationen durch, bevor Sie
sich ernsthaft zum Einsatz des residenten DIET entschließen.
Programme, die sehr hardwarenah auf Datenträger zugreifen,
sollten Sie grundsätzlich nicht bei residentem DIET laufen lassen.
Programme dieser Art sind etwa Entfragmentierer wie Compress und
Speeddisk, Interleave-Optimierer wie Calibrate und Spinrite, Fest-
platteneinrichter wie OnTrack und einige andere. Starten Sie sol-
che Programme nur über Batchprogramme, die erst DIET abschalten
("diet off") oder besser gleich ganz aus dem Speicher werfen
("diet -zr"). Kritisch ist wohl auch das "Task-Swapping" der
neueren DOS-Versionen oder von Windows, obwohl DIET grundsätzlich
darauf eingerichtet ist. Den Tip mit dem Ausprobieren bin ich wohl
schon losgeworden, oder ?
Ein weiteres Problem stellt der Datenaustausch mit anderen
Rechnern dar. Stellen Sie sich nur mal vor, Sie verwenden schon
lange DIET und denken schon gar nicht mehr groß nach, ob Sie gera-
de mit komprimierten oder unkomprimierten Dateien herumhantieren.
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Nun geben Sie eine Diskette an jemanden weiter, und kurz darauf
kommt ein reichlich befremdeter Anruf, die Dateien wären ja alle
völlig unlesbar, sei das ein böser Scherz oder was ?!?
Wenn Sie eine RAM-Disk benutzen, sollten Sie diese DIET per Op-
tion -T oder über die TMP-Variable zum Anlegen seiner Temporärda-
teien zugänglich machen. Stellen Sie aber sicher, daß die RAM-Disk
ausreichend groß dimensioniert ist, sonst kann es passieren, daß
eine Meldung "Cannot find xxx" erscheint, obwohl die Datei doch
scheinbar da ist.
Falls Sie feststellen, daß das residente DIET eine komprimierte
Datei während einer Sitzung immer wieder neu entkomprimieren muß,
sollten Sie die betreffende Datei erst ent- und dann mit der Op-
tion -K neu komprimieren.
Treten bei Ihnen mit residentem DIET keine Probleme auf, können
Sie durchaus sämtliche Dateien komprimieren, DIET schon in der
CONFIG.SYS bzw. AUTOEXEC.BAT resident machen und so ein Maximum an
Platten-Speicherplatz einsparen. Andernfalls würde ich Ihnen em-
pfehlen, DIET nur bei bestimmten Programmen resident zu starten
und anschließend gleich wieder zu deaktivieren. Dies läßt sich au-
tomatisieren, indem Sie das betreffende Programm über ein speziel-
les Batchprogramm starten, welches DIET vorher aktiviert und hin-
terher wieder deaktiviert.
Dazu ein Beispiel. Sie arbeiten mit einem Malprogramm
MALEN.EXE, welches .PCX-Dateien bearbeitet, sowohl MALEN.EXE als
auch die .PCX-Dateien sind mit DIET komprimiert worden. Sie bennen
nun MALEN.EXE in MALPRG.EXE um und erstellen stattdessen ein
Batchprogramm MALEN.BAT:
@echo off
diet -z -t... │ DIET resident machen
diet -za │ Hintergrunddekomprimierung explizit aktivieren
malprg %1.pcx │ Programm aufrufen
diet -zr │ DIET wieder aus dem Speicher entfernen
Falls bei MALEN.EXE die automatische Rück-Komprimierung funk-
tioniert, können Sie auch diese einschalten, indem Sie DIET zu-
sätzlich mit den Optionen -P und -W starten: "diet -z -p -w
-t...".
Überhaupt halte ich die Verwendung von Batchprogrammen zur
Ansteuerung von DIET für sehr empfehlenswert, aber das haben Sie
sicher längst gemerkt.
Im Prinzip kann auch ein Programm, welches normalerweise nicht
mit DIET zusammenarbeitet, komprimiert werden. Wie das ? Nun, in-
dem es vor dem Aufruf mitsamt seinen Datendateien mit "diet -ra
*.*" entkomprimiert und anschließend mit "diet *.*" wieder kompri-
miert wird. Allerdings sind Sie dann wiederum mit konventionellen
Archivprogrammen wie LHA, ARJ, PKZIP etc. besser bedient, da diese
zum einen stärker komprimieren und zum anderen in der Lage sind,
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beliebig viele Dateien in einem einzigen Archiv zusammenzufassen
und so aufgrund der meist unvollkommenen Clusterausnutzung weite-
ren Platz einzusparen.
Und zumindest LHA ist ebenso wie DIET reine Freeware und somit
kostenlos zu nutzen. Die DIET-Originaldokumentation läßt übrigens
darauf schließen, daß die Autoren von DIET und LHA sich kennen und
zusammenarbeiten. An dieser Stelle möchte ich mal meiner Hochach-
tung Ausdruck verleihen, daß diese beiden Autoren derart lei-
stungsfähige Programme einfach so als Freeware freigeben.
Ende
====
So, das war's. Wenn der Text Ihnen bei der Anwendung von DIET
geholfen hat, dann schicken Sie mir doch mal eine Postkarte oder
einen Brief.
"Versionen"
===========
20. 2.1992: Version 1.0 (zu DIET 1.20)
26. 3.1992: Version 1.1, kleine Berichtigungen, erstmals an
PD-/Sharewarehändler ausgeliefert.
8. 6.1992: Version 1.2, Anpassung an DIET 1.44, Zusatzprogramm
"DIET-Control"
28. 7.1992: Version 1.44, Versionsnummernanpassung an DIET 1.44,
sonst keine Änderungen
18.11.1992: Hinweis auf 486er-Bug ergänzt